Vergangenen Samstag gastierte "Voxxclub" im Congress Centrum Suhl. Anbei ein kleiner Bericht über die Systemplanung, sowie ein paar Fotos bevor und nachdem die euphorischen Fans die Halle stürmten ;-)
Never change a winning team - so könnte der Untertitel dieses Blogeintrags lauten... ;-)
Denn wie auch beim Finkenberg Open Air bestand das Team im wesentlichen aus Markus Pfister (Geschäftsführer RIXX Eventtechnik GmbH), welcher neben der technischen Gesamtleitung für Systemdesign "Licht" und dessen operating zuständig war, sowie mir - zuständig für Systemdesign "Ton".
Wie auch in Finkenberg kamen insgesamt 24 Elemente Seeburg Galeo zum Einsatz. Im Gegensatz zum Schürzenjäger Open Air entschieden wir uns jedoch nicht für 8x Galeo 2x18" Bässe, sondern für 10x AD218B vom Hersteller "Audience Delight". Der Grund hierfür ist, dass die AD-Systems Bässe bis zu einem gewissen Pegel definierter und musikalischer spielen, als die "auf Pegel getrimmten" Seeburg Galeo Bässe.
Zugegeben, 24 Elemente Linearray sowie 10 doppel-18er sind für ein Venue wie dem CCS viel, jedoch geht es hier nicht um einen möglichst hohen Max-SPL Wert, sondern um bestmögliche tonale Balance bis in die letzten Ränge. Des weiteren spielt das Galeo-System im Hochton wesentlich angenehmer, wenn es deutlich unterhalb des Grenzbereichs betrieben wird.
Der Focus liegt bei Voxxclub auf den Stimmen der fünf Jungs. Diese werden z.T. mit Subharmonic-Prozessoren gestützt, sodass der Grundtonbereich der Stimmen außergewöhnlich tief liegt. Um dies im gleichen Pegelverhältnis wie die höher liegenden Frequenzbereiche zu transportieren, benötigen wir also eine Richtwirkung bis in den tiefen Low-Mid Bereich.
Eine nennenswerte Richtwirkung bis hinunter in diesen Bereich lässt sich einfach nicht mit wenigen Linearray-Elementen erzielen, weshalb also 12 Elemente Galeo pro Seite hingen.
Schon in der Simulation mit Ease Focus 2 ergab sich eine sehr homogene Pegelverteilung, sowie nach Auswertung verschiedener "Empfängerpunkte" (= virtuelle Messpunkte) eine annähernd gleichbleibende tonale Balance in den Rängen wie auch auf dem Parkett. Die Prognosen aus der Simulation bestätigten sich beim ersten Hören.
Um möglichst wenig Raumreflexionen anzuregen und damit Diffusschall zu erzeugen, legte ich die "Einschlagzentren" der Linearray-Elemente bewusst deutlich vor die letzten Ränge. Belohnt wurde diese Entscheidung mit einem überraschend hohen Direktschallanteil im Hörerbereich sowie immer noch mehr als ausreichenden Hochton auf den hintersten Plätzen, ohne störende Reflexionen der Rückwand.
Durch geschickte Winkelung der Hauptbeschallung wurde der Hochton bis zur Absperrung vor der Bühne transportiert. Lediglich mittig vor der Bühne musste mit 4 Seeburg TSM8 Lautsprechern "aufgehellt" werden. Dies gelingt zumindest so lange gut, bis sich jemand vom Securitypersonal davor stellt... ;-)
Beim Einsatz der Nearfield-Lautsprecher ist es wichtig, keine Verzögerung "auf den Punkt" mit der Hauptbeschallung zu generieren, da dies eine Ortung des akustischen Geschehens aus dem Linearray zur Folge hätte, was in der ersten Reihe störend wäre. Stattdessen fand hier in erster Linie eine zeitliche Richtigstellung zum Bassarray statt, welches vorher zugunsten eines korrekten Sub-Top-Alignments verzögert wurde.
Auch der Voxxclub FOH-Techniker Andreas setzte hochwertigste Technik ein. Die Stimmen wurden von Shure KSM9 Kapseln über Shure UR4D Funkstrecken übertragen. Als FOH-Pult kam eine Midas Pro2C zum Einsatz, was mich als Fan der Midas Pro-Serie natürlich besonders freut.
Zum Schluss sollten vielleicht auch noch die neuen "Pointe"-Spots der Firma Rixx erwähnt werden. Selbst für einen Tontechniker, der sich nicht sonderlich für neue Lampen interessiert, sind diese Spots wirklich beeindruckend!
Alles weitere gibt's nun hier in Bildern... ;-)